Zufit Simon, Israel
„ADOM“ Duo
„Dam“ im Hebräischen bedeutet Blut. Die deutsche Bedeutung von „ADOM „ ist: rot. Adam war der erste Mensch Adama ist die Erde. Ein heller anhaltender Ton, zwei Menschen, dunkel, sie liegen Wange an Wange auf dem Boden. Im synchronen Empfinden erwachen ihre Bewegungen, bevor die Musik einsetzt. Ihre Figuren werden Schrift, schreiben die Schrift der Genesis. Adam wird aus Erde gemacht, aus der Erde des Ackerbodens und beseelt vom göttlichen Odem. Adam wird „Adama“ werden, zu Erde werden und so in sie zurückkehren; ein Kreislauf von Leben und Tod. Dazwischen pulsiert das Blut.
„Ich habe mich inspirieren lassen von diesen drei Bedeutungen, diesen drei Elementen Blut, Erde, Mensch, die Elemente der Schöpfung sind. Da ist das Gefühl des schweren Körpers, der mich zur Erde zieht. Der Kopf, der nach oben will, der versucht, hochzukommen. Der Körper kämpft in zwei Richtungen des Willens und beginnt zu zittern, erhebt sich langsam. Und er überwindet den Konflikt der Widersprüche.“
Zufit Simon studierte klassischen und zeitgenössischen Tanz in Israel und an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/M. Die Preisträgerin des Solotanzfestivals Euro Szene Leipzig (2005) arbeitet seit 1999 mit verschiedenen Choreographen, u. a. mit Anja Hempel und Christoph Winkler zusammen.
Jenny Haack, Deutschland
„sofa – tükör stadium“ Videoprojektion
Ein Fuß, zwei Hände, ihre Schatten – sie verschwinden. Das Sofa: Es schluckt. Und spuckt die Körperteile aus. Im Spiegel: Baut sich daraus eine neue, fremd- irritierende Person zusammen. Das Sofa ist eine produzierende und vernichtende Maschine, und handelte es sich dabei nicht um menschliche Gliedmaßen, die rhythmisch ausgespuckt und wieder verschluckt werden, so ließe sich darüber vermutlich weniger lachen. Gerade aber das seltsam Makabre der Videomontage, die Leichtigkeit und die Geschwindigkeit scheinbar selbstverständlicher, sich verselbstständigter Abläufe reizt die tiefer sitzende Lach-Sensorik erheblich und versetzt gleichzeitig in eine Art visuelles Staunen. Das Thema ist zweifellos Tanz, Tanz, der den Menschen verändert. Die Videoproduktion „sofa – tükör stadium“ wurde im Rahmen verschiedener Tanzfestivals gezeigt, u. a. 2005 bei den „tanztagen“ Berlin in den sofiensälen.
Von 1994-1996 arbeitete Jenny Haack intensiv mit der japanischen Choreographin Anzu Furukawa zusammen. Ihre Arbeit wird vom Butoh, von Capoeira, Shiatsu und Stimmen- Experimenten beeinflusst. 1997-1999 absolvierte sie eine zeitgenössische Tanzausbildung bei „bewegungsart“ Freiburg und arbeitet seit 1996 an eigenen Projekten der zeitgenössischen Tanzchoreographie, Kontaktimprovisation und an Videopräsentationen in Berlin. Sie war artist in residence bei der artblau Tanzwerkstatt in Braunschweig von 1999 bis 2002 und studierte dort gleichzeitig Freie Kunst, Performance und Video an der Hochschule für Bildende Künste. In den Jahren 2004 und 2006 erhielt sie Arbeitsstipendien. Sie unterrichtet Bewegung und Media-Work an verschiedenen Studios und Institutionen in Zusammenarbeit mit dem Tänzer Jörg Haßmann.
Maren Strack, Deutschland
Die Tanzstunde Eine Videoinstallation
Maren Strack, geboren 1967 in Hamburg, ist Bildhauerin, Choreographin, Tänzerin, Musikerin. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste in München. Gleichzeitig lernte sie Flamenco bei Gonzales Reyes und war langjähriges Mitglied seiner Kompanie. Während des Studiums begann sie im Beziehungsfeld von Bildhauerei und Bewegung / Tanz zu arbeiten und entwickelte kinetische Installationen und Performances. 1995 erhielt sie das Förderstipendium für Theater / Tanz der Stadt München für ihre erste abendfüllende Performance. Seither entstanden hauptsächlich Soli und Installationen, die sie international gezeigt hat und für die sie mehrere Preise erhielt, unter anderem den Sonderpreis für das beste deutsche Tanzsolo, sowie den Autorenpreis des Jungen Theaters Bremen. Sie war Stipendiatin am Künstlerinnenhof „Die Höge“, Bassum (2000), an der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart (2001) und Gast bei vielen Festivals, u. a. bei Tanz im August (2004) in Berlin, in Belgien und Japan (2005) zu sehen. „Die Tanzstunde“ wurde bei der Art Frankfurt und im Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt gezeigt.
POGOensemble
HENRY Trio
„Das POGOensemble befasst sich in assoziativer Weise mit dem Wesen des Pferdes: als Weggefährte, als Nutztier und Fortbewegungsmittel, als Gefangener und Delikatesse. Ein besonders gestaltetes Raumkonzept, das sich am Hufschlag, den Figuren der Quadrille orientiert, ist das Kernstück der Choreographie. Ein Stück über Abhängigkeit und Freiheit, Dressur und Anarchie, Ordnung und Chaos.“ Das „POGOensemble“ „freiwillige zusammenkunft für zeitgenössisches tanztheater“: Dilan Ercenc, Denise Temme und Tessa Temme. Sie sind Absolventinnen der deutschen Sporthochschule Köln mit dem Schwerpunkt Kreativität und den Spezialisierungen Elementarer Tanz (besondere Konzentration auf Improvisation, Körperbildung und Choreographie) und den Nebenfächern Bewegungstheater und Tanzstile. Seit 2001 öffentliche Aufführungen im In- und Ausland.
Jenny Haack, Deutschland
PaarmitSessel Duett
Zwei Tänzer vor, auf, hinter einem Sessel im Blaulicht, der zum dritten Performer wird. In ihrem Duett verstricken und entwirren sich die Tanzperformer Jenny Haack und Jörg Haßmann wunderbar hintergründig in allen nur vorstellbaren Beziehungsbildern – um sie im nächsten Augenblick ad absurdum zu führen – ob verschlungen im Schlaf, als Pieta, in der Strandkorbshow. Kommunikation als körperliche Auseinandersetzung: das ist in diesem augenzwinkernden Stück über die Paarbeziehung mit Sesselakteur das, was man sich von der Kontakt-Improvisation wünscht. Der Aktionsraum wird auf der kleinen Fläche verdichtet und in immer wieder überraschenden Formationen neu strukturiert. „PaarmitSessel“ erhielt 2006 den ersten Preis des Internationalen Tanzfestivals in Kalisz/Polen.
Jörg Haßmann studierte Zeitgenössischen Tanz in Marburg und arbeitet seit 1995 international an Tanz- und Theaterproduktionen. Er arbeitete als Choreograph in Marburg mit verschiedenen Tanzgruppen 1995-2003. Seine Performancearbeit beeinflussten Carpoeira, Aktionstheater und Release- Technik. Seit 1995 unterrichtet er Kontakt- und Theaterimprovisation.
(Siehe auch Videoprojektion: „sofa – tükör stadium“)
Isabelle van Grimde, Kanada
LES CHEMINS DE TRAVERSE IV
In den Choreographien von Isabelle van Grimde entstehen über die Verbindung von improvisierter Musik und improvisiertem Tanz neue Performances. Die Aufführungen realisieren sich in einer großen Nähe zum Publikum. Die Musiker stehen wie die Tänzer auf der Bühne, sodass sich ein neuer Sinnlichkeitsraum für die Zuschauer öffnet. „Physisch, sinnlich, kulturell, spirituell und politisch sind unsere Bewegungen in einer in Millionen von Jahren langen Evolution geprägt“, so die Choreographin. Unser tanzender Körper weckt in uns die Verbindung zwischen dem früheren und derzeitigen Körperempfinden. Isabelle van Grimde setzt sich forschend mit Wissenschaftlern, Philosophen, Künstlern und Autoren auseinander, um sich über die Wahrnehmung des menschlichen Körpers auf der Bühne, über den persönlichen und intimen Körper, seine Darstellung in den Medien, ja, über den Körper der Zukunft, als „über- und postmenschlichen Körper“ auszutauschen. LES CHEMINS DE TRAVERSE entfaltet neu den Blick auf unser Menschsein und die menschliche Identität. Die ersten drei Teile des Projektes entstanden im März 2006 in Montreal. In Rennes und Potsdam entwickelten die Choreographin und der musikalische Leiter Thom Gossage das Projekt mit französischen und deutschen Musikern und Tänzern.
Die gebürtige Belgierin Isabelle van Grimde lebt und arbeitet seit 14 Jahren in Montreal. 1992 gründete sie die Company Corps Secrets. Sie ist eine der zentralen Figuren der kanadischen Tanzszene. In Auseinandersetzung mit Improvisationstechniken in Tanz und Musik entwickelte sie ein Bewegungsvokabular, in dem sich formale Forschung und emotionaler Ausdruck organisch verbinden. Gezeigt wurden ihre Arbeiten neben Kanada auch in vielen europäischen Ländern.
Karmit Burian, Israel
Workshop Zeitgenössischer Tanz
„Focus on gaining confidence through risk taking, shifting and directing weight and finding organic pathways.“*
Karmit Burian
*Gewinne Selbstvertrauen durch Risiko, durch Gewichtsverlagerung und Zentrierung und finde dein eigenes Schrittmaß.
Die gebürtige Israelin Karmit Burian hat den Bachelor of Education im Dance Department of College of Eduation in Tel-Aviv 2001 erworben. Vor Ihrer Tanzausbildung war sie Mitglied des Israel National Gymnastic and Olympic Teams und gewann 1990 die Auszeichnung zum Israel All-Around Champion. Im Anschluss an ihr Studium arbeitete sie als Tänzerin in Israel und ging 2003 nach Slowenien, um in Iztok Kovacs Bühnestück S.K.I.N. und in seinem Film „Under my Skin“ mitzuwirken.
Detlev Alexander, Deutschland
imprint Tanzperformance
Wie sehr sind es Eltern, Freunde, Vorbilder, Werbung, die uns in unseren Verhaltensweisen konditionieren? Sind unsere Körperformen, Körperhaltungen und Gesten von anderen übernommen oder kopiert?…. Auch wenn uns derartige Rasterungen bewusst werden, so bleibt die Frage, wie wir aus diesen festgefahrenen Gedanken- und Körpermustern heraustreten können, um innere und äußere Freiheit zu erleben und dadurch mehr Möglichkeiten im eigenen Leben zu erfahren. Die Suche nach Antworten wird zur Auseinandersetzung mit uns selbst.
Detlev Alexander erhielt seine Ausbildung an der John-Cranko-Schule in Stuttgart und an der Heinz-Bosl-Stiftung in München. Es folgten Festengagements in Deutschland und in den Niederlanden und Beteiligung an freien Produktionen, die ihn auf Europatournee, nach New York an den Broadway und nach San Francisco führten. Er arbeitete mit Choreographen wie Heinz Spoerli, William Forsythe, Hans van Manen, Jan Pusch, Joachim Schlömer und Youri Vamos. Seit einigen Jahren ist Detlev Alexander auch als Choreograph tätig in Stücken wie „zweiFall“, „VOID“, „RASA“ und „SOG“ TANZTENDENZEN 2004). Im In-und Ausland ist Detlev Alexander als Lehrer für Zeitgenössischen Tanz tätig. Seine Yoga-Ausbildung schloss er am OMyoga center in New York ab und arbeitet heute auch als Yogalehrer am moveo, Berlin und für Sasha Waltz & Guests.
Dan Pelleg, Israel
simplest Tanzperformance
Das Einfachste ist manchmal schwer zu machen und noch schwerer zu durchschauen. Sein und Schein klaffen auseinander. Ein Mensch aus einer Welt gerät in eine andere, unvertraute Welt. Er findet Ähnlichkeiten und entdeckt Unterschiede im Neuen. Er glaubt sich zu kennen, aber ist er er selbst? Wird er ein Anderer durch die neue Umgebung? Was macht die Anderen anders? Zwischen Sein und Schein – kann das eine ohne das andere sein? Was wäre, wenn eines fehlte?
Der gebürtige Israeli studierte Tanz in seinem Heimatland und erhielt zwei Stipendien in Tel-Aviv. Seit 1996 lebt er in Berlin und ist mit Marko E. Weigert Mitbegründer, Mitchoreograph und künstlerischer Co-Leiter der wee dance company mit Stücken wie „There’s time“, „Schmetterlingsdefekt! und „Q“. Mit „Box“ erhielten sie Ostern 2006 den Publikumspreis des Internationalen Choreographiewettbewerbes Hannover. Dan Pelleg tanzte zahlreiche Stücke u. a. von Ahn Eun-Me, Christoph Winkler, De De Dance, Helge Musial, Norbert Servos, Sommer Ulickson und Tomi Paasonen.
Samuel Mathieu
„Us-Band“ Quartett
Der Choreograph Samuel Mathieu setzt sich intensiv, mit der Komplexität männlicher Natur, mit der männlichen Intimität auseinander, mit ihren feinsinnigen Sinnestäuschungen und flüchtigen Angstzuständen. Jeder der 4 eigenwilligen Tänzer ist in diesem starken Unternehmen seismographisch freigelegter Krisen bis an die Grenzen der physischen Kraft engagiert.
Samuel Mathieu tanzt seit 1989. Er arbeitete zusammen mit Régine Chopinot und der Mary Wigman-Schülerin Karin Waehner, mit Joseph Russilo und Jean Claude Galotta. Nach 5 Jahren am CNN (Centre Choréographique Nationale de la Rochelle) schloss er sich der Compagnie Robert Seyfried an.
Seit 1992 entstanden eigene Stücke und Choreographien. 2001 gründete er die Compagnie Samuel Mathieu. Er unterrichtet zeitgenössischen Tanz an der Universität von Toulouse.
Compagnie Willi Dorner
«404» Tanzprojekt für 7 Tänzer/Innen
Ein leerer Raum, – er wird eingenommen von 7 Performern – wird zum Schauplatz. Der Gitarrist begleitet Tänzer in ihren Erzählraum. Der Popsoundtreck lässt uns die Fiktion des Tanzes als Teil jenes emotionalen Raumes wahrnehmen, den wir subjektiv als lebensweltlich relevant nachempfinden können. Filmsound bricht in die Erzählung des Tanzes, transformiert das Geschehen abermals und steigert die Fiktionalität des Ereignisses. Der seit 1989 vielfach mit renommierten Preisen ausgezeichnete Wiener Choreo-graph Willi Dorner absolvierte eine tanzpädagogische Ausbildung am Wiener Konservatorium und bildete sich. An der Eric Hawkins School for Dance in New York in vielfältigen Tanztechniken weiter. Seit 1985 tanzte er u. a. bei der Cie. Nina Martin (New York) und bei der Cie IDA. Mark Tomkins in Paris sowie in seinen eigenen Choreographien wie „Hängende Gärten (2004), „not at all“ (2002), „threesounds“ (2001) und „back to return“ (2000). Er ist seit 1999 diplomierter Alex-andertechniklehrer. Er wirkte als Gastchoreograph in Irrland, Schottland, England und an der Wiener Staatsoper. Er ist ein beliebter Gast an vielen europäischen Tanzfestivals und in Übersee ; ebenso ein gefragter Lehrer in Workshopprogrammen von Akademien, Studios und Tanzinstituten in ganz Europa 2002/03 war er Gastprofessor am King Alfred’s College in Winchester/UK. 2000 erhielt er den Österreichischen Tanzproduktionspreis für seinen Film „mazy“ (Navigator Film)